Migration und Rücküberweisungen in Thailand

Weltweit betrifft Migration annähernd alle Nationen in unterschiedlicher Weise. Mit der Migration verbunden sind Rücküberweisungen in die Herkunftsgebiete. Als Kapitalzufluss sind sie für die Regionalökonomie von weniger entwickelten Gebieten besonders bedeutsam. Bezüglich ihres Nutzens ergibt sich sowohl in der Theorie als auch Empirie ein Spannungsverhältnis zwischen konsumorientierter und investitionsorientierter Verwendung. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, den Zusammenhang zwischen Rücküberweisungen und einem konsum- bzw. investitionsorientiertem Verhalten der Empfängerhaushalte unter Berücksichtigung der Kreditaufnahme zu analysieren. Dies geschieht am Beispiel des Nordostens in Thailand, der als klassische Auswanderungsregion gilt. Als Datenbasis dienen Primärdaten von 2.187 Haushalten, die im Rahmen eines DFG- Forschungsprojektes erhoben wurden. Beim Einfluss der Rücküberweisungen konnte mittels multivariater Regressionsanalysen nachgewiesen werden, dass bei Empfängerhaushalten ein höherer Anteil von Rücküberweisungen am Haushaltseinkommen zu höheren Konsumkreditsummen und niedrigeren Investitionskrediten führt.