Phylogenie hydrothermaler Archaeogastropoden der Tiefsee

Diese Dissertation überprüft Hypothesen zur Verwandtschaft basaler Gastropoden durch eine phylogenetische Analyse hydrothermaler Archaeogastropoden. Dieses sind meist napfförmige Schnecken, die an hydrothermalen Systemen der Tiefsee, den „black smokern“ und „cold seeps“, vorkommen. Sulfid- oder methanoxidierende Bakterien bilden hier die Basis für eine artenreiche Fauna, die sich vollkommen vom Epibenthos der umgebenden Tiefsee unterscheidet. Insgesamt leben dort über 90 Archaeogastropoden-Arten. Einige der seit 1981 neu beschriebenen Arten hydrothermaler Archaeogastropoden zeigen eine überraschende Kombination von ursprünglichen Archaeo- und abgeleiteten Mesogastropodenmerkmalen, aufgrund derer die Paraphylie der Archaeogastropoda vermutet wird. In der vorliegenden Arbeit wurden deshalb anhand von computergestützten (PAUP*), phylogenetischen Analysen Stammhypothesen erstellt und in einem neuen Klassifikationsvorschlag umgesetzt. Als Datengrundlagen dienten einerseits 31 morphologische Merkmale von 89 Arten und andererseits ca. 1220 Basenpaare der 18S rDNA- Sequenz von 20 hydrothermalen Arten und sieben Vergleichsequenzen.